avast! ist eine etablierte Antivirensoftware für Privatnutzer und Unternehmen. Hersteller ist die tschechische AVAST Software a.s. (ehemals ALWIL Software a.s.) mit Hauptsitz in Prag. Der Ursprung der Produktlinie geht auf 1988 zurück, als Eduard Kučera und Pavel Baudiš das „Anti-Virus Advanced Set“ – kurz avast – veröffentlichten. Heute deckt avast ein breites Spektrum an Sicherheitsmodulen ab, die vor moderner Malware wie Ransomware, Trojanern, Würmern, Spyware und Phishing schützen.

Warum ist das für Datenrettung relevant? Ein zuverlässiger Virenschutz ist häufig die erste Barriere gegen Datenverlust. avast kann Infektionen erkennen, isolieren und bereinigen – eine wichtige Voraussetzung, damit eine anschließende Datenrettung auf infizierten oder kompromittierten Systemen sicher und kontrolliert erfolgen kann. Prävention, Desinfektion und Wiederherstellung greifen so ineinander: Erst die Schadsoftware stoppen, dann Dateien retten.

avast! bietet zahlreiche Funktionspakete für Privatanwender und Geschäftskunden und zählt weltweit zu den verbreitetsten Antivirenlösungen. Die Produkte sind in vielen Sprachen verfügbar und werden kontinuierlich mit neuen Schutztechnologien aktualisiert.

avast! Versionen und Funktionsumfang

Avast Free Antivirus ist die kostenlose Basislösung für Privatanwender und bietet modernen Echtzeitschutz mit Modulen wie Datei-, Web- und E-Mail-Schutz. Eine separate jährliche Registrierung ist bei aktuellen Versionen in der Regel nicht mehr erforderlich; eine optionale Konto-Verknüpfung vereinfacht die Verwaltung. Für erweiterte Sicherheitsanforderungen stehen Premium-/Suiten zur Verfügung (z. B. ehemals Pro-/Internet-Security-Varianten sowie aktuelle Suite-Bundles), die zusätzliche Sicherheits- und Komfortfunktionen enthalten.

Aktuelle Kernfunktionen (auszugsweise):

• Echtzeitschutz (File Shield): Überwacht geöffnete und ausgeführte Dateien kontinuierlich.
• Web-Schutz und Phishing-Abwehr: Blockiert schädliche Websites und gefälschte Zahlungsseiten; ideal, um vor Angriffen zu schützen, die später eine Datenrettung nötig machen könnten.
• E-Mail-Schutz (Mail Shield): Prüft ein- und ausgehende Nachrichten auf Schadcode und infizierte Anhänge.
• Verhaltensschutz (Behavior Shield) und Heuristik: Erkennt unbekannte Bedrohungen anhand typischer Muster und Aktivitäten.
• Ransomware-Schutz: Schutz sensibler Ordner vor unbefugten Verschlüsselungsversuchen – wichtig, um Datenverlust vorzubeugen.
• Startzeit-Scan (Boot-Time-Scan): Prüft das System vor dem Laden von Windows – nützlich bei hartnäckigen Infektionen vor der Datenrettung.
• Sandbox (Premium): Ausführen verdächtiger Anwendungen in einer isolierten Umgebung, damit kein Schaden entsteht.
• Firewall (Premium/Internet Security): Kontrolliert ein- und ausgehenden Netzwerkverkehr und reduziert Angriffsflächen.
• WLAN-/Netzwerk-Inspektor: Findet Schwachstellen im Heimnetzwerk (Router, IoT), um Datenlecks zu vermeiden.
• Real Site/DNS-Schutz: Verhindert DNS-Manipulation und Umleitungen auf gefährliche Seiten.
• Daten-Schredder (Premium): Sicheres Löschen vertraulicher Daten, damit diese nach einem Vorfall nicht wiederhergestellt werden können.

Hinweis: Ältere Bezeichnungen wie „Pro Antivirus“ oder „Internet Security“ wurden in manchen Märkten durch neuere Suite-Namen abgelöst. Der konkrete Funktionsumfang kann je nach Edition variieren. Für eine erfolgreiche Datenrettung nach Malwarebefall ist insbesondere die Kombination aus Desinfektion (z. B. Boot-Time-Scan) und vorsichtigem, schreibgeschütztem Zugriff auf betroffene Datenträger entscheidend.

Die Produkte von avast unterstützen aktuelle Windows-Versionen (z. B. Windows 11/10 sowie weiterhin häufig eingesetzte ältere Versionen mit aktuellem Service-Stand). Sehr alte Systeme wie Windows XP/Vista werden von modernen Versionen nicht mehr aktiv unterstützt. Die hardwareseitigen Anforderungen sind moderat und für die meisten Computer unproblematisch.

avast! für andere Betriebssysteme und Geschäftskunden

Neben Windows existieren Lösungen für weitere Plattformen, beispielsweise Avast Security für Mac sowie Linux-Komponenten für Serverumgebungen (Linux Desktop/Server). Historische Varianten wie eine spezielle WHS-Edition (Windows Home Server) sind heute weniger relevant; stattdessen stehen moderne Endpoint- und Business-Suiten im Vordergrund.

Für Unternehmen gibt es abgestufte Pakete (z. B. Business Antivirus-Varianten und ganzheitliche „Business Security“-Suiten) mit zentralem Management, richtlinienbasiertem Schutz, optionaler Firewall und ergänzenden Modulen. Diese Kombination unterstützt sichere Betriebsabläufe und bildet eine saubere Grundlage, damit eine professionelle Datenrettung im Ernstfall strukturiert durchgeführt werden kann.

Auszeichnungen und Testversionen

avast-Produkte erhalten regelmäßig Zertifizierungen und gute Bewertungen unabhängiger Testlabore für Erkennungsrate, Performance und Benutzbarkeit. Für alle Editionen stehen in der Regel kostenlose Testversionen zur Verfügung – ideal, um Erkennungsgeschwindigkeit, Systemlast und Kompatibilität im eigenen Umfeld zu prüfen. Lizenzen sind häufig flexibel buchbar (z. B. monatlich oder jährlich, teils als Mehrgeräte-Option).

Wichtig: Wie bei allen Antivirenprogrammen sollte kein zweiter Echtzeit-Virenschutz parallel installiert werden. Mehrfachschutz führt oft zu Konflikten, erhöhter Systemlast und einem Ablauf, der die Wirksamkeit beider Programme beeinträchtigt – im Ernstfall erschwert das sogar eine saubere Vorbereitung auf die Datenrettung.

Beispiele für Datenverluste, bei denen wir die Datenrettung durchführen können

• Ransomware-Verschlüsselung auf externen Festplatten (HDD/SSD): Laufwerk wurde während des Anschlusses infiziert; nach avast-Desinfektion kann eine Datenrettung der unverschlüsselten Bereiche oder aus Backups/Shadow-Copies geprüft werden.
• USB-Sticks mit versteckten Autostart-Infektionen: avast entfernt die Malware; anschließend lassen sich logisch gelöschte oder beschädigte Dateien mit geeigneten Methoden wiederherstellen.
• Defekte NAS-Freigaben nach Malware im Netzwerk: Nach Säuberung der Clients und des NAS-Dateisystems wird die Datenrettung aus RAID-Verbunden (z. B. RAID 0/1/5/6/10) durchgeführt, sofern die Struktur intakt genug ist.
• Beschädigte Dateien durch Makroviren: Dokumente lassen sich nach Bereinigung oft aus temporären Versionen, Vorversionen oder durch Dateireparatur-Ansätze rekonstruieren.
• Systemlaufwerke mit Rootkit-Befall: Nach einem avast Boot-Time-Scan wird ein sektorweises Abbild erstellt; die eigentliche Datenrettung erfolgt dann schreibgeschützt am Image.
• SD-/microSD-Karten aus Kameras: Malware hat die Zuordnungstabelle manipuliert; nach Desinfektion kann die logische Struktur rekonstruiert und Bild-/Videomaterial wiederhergestellt werden.
• Virtuelle Maschinen: Infizierte VMDK/VHDX-Container werden entkoppelt, geprüft und – nach Malware-Entfernung – gezielt für die Datenrettung gemountet.

Best Practices: Sicherer Ablauf vor der Datenrettung nach Malware-Befall mit avast

1. Sofort isolieren: Netzwerk trennen, keine weiteren Schreibzugriffe auf den Datenträger.
2. Malware erkennen und stoppen: Mit avast einen vollständigen Scan durchführen; bei hartnäckigen Fällen den Startzeit-Scan nutzen.
3. Clean-Umgebung verwenden: Falls nötig, von einem sauberen Medium booten und erneut prüfen, bis das System als desinfiziert gilt.
4. Sektorweises Abbild erstellen: Vor jeglicher Datenrettung ein forensisches Image anfertigen, um Originaldaten unverändert zu bewahren.
5. Wiederherstellung am Abbild: Wiederherstellungs- oder Reparatur-Tools niemals auf dem betroffenen Originaldatenträger installieren oder ausführen.
6. Dokumentieren: Schritte und Funde festhalten – hilfreich für spätere Validierung und Compliance.

Häufige Fragen und Antworten