
Für alle, die präzise Einblicke in Leistung, Zustand und mögliche Risiken ihrer Festplatte oder SSD benötigen, liefert der Softwarehersteller EFD Software mit dem kostenlosen Programm HD Tune eine fundierte Grundlage. Die Freeware kann jedoch mehr als reine Balkendiagramme: Sie kombiniert Benchmarking, Zustandsüberwachung (S.M.A.R.T.), Temperaturkontrolle und Fehlersuche – Funktionen, die bei der Bewertung von Risiken eines Datenverlusts und damit im Umfeld professioneller Datenrettung eine entscheidende Rolle spielen.
Mit HD Tune lassen sich Festplatten und viele SSDs nicht nur identifizieren und verwalten; das Tool misst im Reiter Benchmark unter anderem die maximale, minimale und durchschnittliche Transferrate, die Zugriffszeit sowie die Burst-Rate. Auf Basis dieser Messwerte entsteht ein realistisches Leistungsprofil. Ergänzend visualisiert HD Tune Abweichungen, die auf schwankende Sektorenzugriffe, beginnende Oberflächenfehler oder Engpässe im Interface hinweisen können – Hinweise, die in der Praxis oft Vorboten für drohenden Datenverlust sind und eine frühzeitige Datenrettung erleichtern.
- Benchmark: Sequentielle Leseleistung, Min/Max/Avg-Durchsatz, Zugriffszeit, Burst-Rate, CPU-Last.
- Health/S.M.A.R.T.: Bewertung zentraler Attribute (z. B. Reallocated Sector Count, Current Pending Sector, UDMA CRC Error Count, Wear Leveling bei SSDs) zur Früherkennung kritischer Zustände.
- Error Scan: Oberflächentest mit Schnell- und Vollscan zur Erkennung fehlerhafter Sektoren.
- Temperatur-Überwachung: Live-Anzeige mit Warnwirkung zum Schutz vor Hitze-bedingten Ausfällen.
Hinweis: HD Tune arbeitet primär lesend. Schreibtests und Funktionen, die Daten überschreiben, sollten bei verdächtigen Laufwerken grundsätzlich vermieden werden, um die Chancen einer erfolgreichen Datenrettung nicht zu verschlechtern.
Fordern Sie jetzt Ihre gratis Analyse an. Unsere Kundenbetreuung berät Sie kostenlos und unverbindlich.
HD Tune: Beschädigte Dateien finden leicht gemacht
Neben der Leistungsanalyse bietet HD Tune eine zuverlässige Oberflächenprüfung. Auf Wunsch durchforstet das Programm das Laufwerk nach fehlerhaften Sektoren und zeigt problematische Bereiche visuell an. Dabei stehen zwei Modi bereit: ein schneller Überblickstest und ein gründlicher Vollscan. Je nach Kapazität kann der sorgfältige Suchlauf länger dauern – liefert aber die detaillierteren Resultate und ist für eine fundierte Einschätzung hinsichtlich Datenrettung meist die bessere Wahl.
Wichtig zu wissen: HD Tune erkennt defekte Sektoren sowie kritische S.M.A.R.T.-Werte und meldet sie. Das Tool repariert keine Dateien und behebt keine mechanischen Defekte. Eine „Optimierung“ bedeutet hier, Engpässe und Fehlerquellen sichtbar zu machen, um anschließend fundierte Entscheidungen zu treffen – etwa den sofortigen Datentransfer auf ein gesundes Medium oder die Einleitung einer professionellen Datenrettung. Für umfassende Ergebnisse ist der gründliche Suchlauf empfehlenswert, den man bei großen Laufwerken idealerweise in Ruhezeiten ausführt.
HD Tune: Nette Gimmicks und weitere Informationen
Für Tüftler und Technik-Interessierte zeigt HD Tune die Temperatur der Laufwerke über ein gut sichtbares Thermometer an. Diese scheinbar kleine Anzeige hat große Wirkung: Eine dauerhaft zu hohe Temperatur kann die Alterung von Plattern, Lagern und Elektronik beschleunigen und so die Gefahr eines Ausfalls erhöhen. Im schlimmsten Fall drohen Dateisystemfehler bis hin zum Verlust mehrerer Dateien oder kompletter Volumes.
Ergänzend liefert der Health-Reiter S.M.A.R.T.-Details. Besonders aufmerksam sollte man bei folgenden Indikatoren sein: Reallocated Sector Count (umverteilte Sektoren), Current Pending Sector (ausstehende Neuzuweisungen), Uncorrectable-Fehler und UDMA CRC Error Count (mögliche Kabel-/Interfaceprobleme). Häufen sich Auffälligkeiten, ist Zurückhaltung angesagt: keine Defragmentierung, keine „Reparatur“-Experimente, keine Stresstests – sondern Datensicherung oder, falls bereits Fehler auftreten, die strukturierte Vorbereitung einer Datenrettung.
Die Freeware HD Tune liegt traditionell in der Version 2.55 vor, während die erweiterte, kostenpflichtige Variante HD Tune Pro aktuell bis Version 5.75 verbreitet ist. Beide unterstützen klassische HDDs und viele SSD-Laufwerke; die Unterstützung moderner NVMe-Controller kann je nach System variieren. Für reguläre Analysen typischer SATA-HDDs und -SSDs ist HD Tune jedoch weiterhin eine robuste Wahl.
Praxis-Hinweise: So nutzen Sie HD Tune sicher im Kontext der Datenrettung
- Sofort handeln bei Auffälligkeiten: Ungewöhnliche Geräusche, steigende Reallocated/Pending-Werte oder massive Leistungseinbrüche sind Warnsignale. Nutzung stoppen, Daten sichern bzw. read-only auslesen.
- Vollscan mit Bedacht: Lange, belastende Tests vermeiden, wenn bereits S.M.A.R.T.-Warnungen vorliegen. Priorität hat der schonende Zugriff für die Datenrettung.
- Keine Schreibtests: Funktionen, die Daten überschreiben (z. B. „Erase“), sind bei Verdacht auf physische Defekte tabu.
- Clonen statt reparieren: Bei instabilen Medien zuerst ein sektorweises Abbild auf ein Zielmedium erstellen. Eine spätere logische Wiederherstellung erfolgt auf dem Abbild – das erhöht die Erfolgsquote der Datenrettung.
- Kühlung sicherstellen: Überhitzung verhindert. Genügend Luftstrom und keine Engstellen im Gehäuse.
Beispiele: Häufige Datenverluste, die sich mit HD Tune diagnostisch einschätzen lassen
- Desktop-HDD mit Lesefehlern: Zunehmende Bad Sectors, schwankende Transferraten, S.M.A.R.T.-Warnungen. HD Tune zeigt betroffene Bereiche und kritische Attribute; anschließend geordnete Datenrettung vom Abbild.
- Externe 2,5″-Festplatte nach Stoß oder Sturz: Zugriffsverzögerungen, Klickgeräusche, fehlerhafte Sektoren. HD Tune liefert eine erste Indikation – weitere Schritte erfolgen schonend und ohne Schreibzugriffe.
- Notebook-SSD mit Verschleißanzeichen: Auffällige Wear-Leveling- oder Erase-Count-Werte, sporadische Freezes. HD Tune Health-Anzeige schafft Transparenz; für die Datenrettung gilt: möglichst nur noch lesend arbeiten.
- NAS-/RAID-Laufwerke (einzeln geprüft): Vor einem Rebuild einzelne Member-Disks mit HD Tune vorsichtig bewerten. Werden Fehler sichtbar, ist Vorsicht geboten, um die Chancen einer späteren Datenrettung zu erhalten.
- USB-Sticks/Speicherkarten: HD Tune ist hier meist nicht das Mittel der Wahl. Die Diagnoseprinzipien – schonendes, möglichst ausschließlich lesendes Vorgehen – gelten dennoch gleichermaßen für eine erfolgreiche Datenrettung.
Häufige Fragen und Antworten
Was ist HD Tune und wozu wird es verwendet?
HD Tune ist ein kostenloses Programm des Softwareherstellers EFD Software zur Analyse von Leistung und Zustand von HDDs und SSDs. Es kombiniert Benchmarking, S.M.A.R.T.-Überwachung, Temperaturanzeige und Oberflächentests. Damit lassen sich Risiken für Datenverlust einschätzen und sinnvolle Schritte für eine anschließende Datenrettung ableiten.
Welche Funktionen bietet HD Tune?
Die wichtigsten Funktionen im Überblick:
- Benchmark: Min/Max/Avg-Transferrate, Zugriffszeit, Burst-Rate, CPU-Last.
- Health (S.M.A.R.T.): Zustandsbewertung mit Warnhinweisen zu kritischen Attributen.
- Error Scan: Schneller Überblickstest und gründlicher Vollscan zur Erkennung fehlerhafter Sektoren.
- Temperatur: Live-Anzeige und Warnfunktion, um Hitzeschäden vorzubeugen.
In HD Tune Pro kommen u. a. zusätzliche Tests (z. B. Random Access, File Benchmark, Disk Monitor) hinzu. Für die sichere Datenrettung gilt: keine schreibenden Tests auf verdächtigen Medien.
Wie funktioniert die Fehlererkennung in HD Tune?
HD Tune bietet zwei Modi: den Schnelldurchlauf für einen raschen Überblick und den sorgfältigen Suchlauf für eine vollständige Oberflächenprüfung. Das Tool identifiziert defekte Sektoren und kritische S.M.A.R.T.-Werte, kann jedoch keine Dateien reparieren oder Hardwaredefekte beheben. Bei Auffälligkeiten sollte man das Laufwerk möglichst nur noch lesend auslesen und die weiteren Schritte zur Datenrettung planen.
Wo kann man HD Tune herunterladen und welche Versionen gibt es?
HD Tune ist als Freeware in Version 2.55 verfügbar, die erweiterte Variante HD Tune Pro ist bis Version 5.75 verbreitet. Beide unterstützen HDDs und viele SSDs; die Unterstützung für NVMe kann je nach System variieren. Für weiterführende Informationen stehen die offiziellen Produktseiten des Herstellers bereit.






