Bei RAID-3 Systemen steht die Datensicherheit im Vordergrund. Etwaige Geschwindigkeitsvorteile zieht der Nutzer nicht aus einem RAID-3 Verbund – im Gegenteil. Der Grundgedanke hinter dem System ist nicht allzu weit vom RAID 2 entfernt, wobei der Anwender hier deutlich flexibler im Aufbau des Systems ist. RAID 3 wird heute kaum noch eingesetzt, da es durch das nochmals verbesserte RAID 5 verdrängt wurde – ebenso wie RAID 2.
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Ein RAID-3-System besteht in seinem Aufbau aus einer beliebigen Anzahl Festplatten. Davon können alle bis auf eine Festplatte auch tatsächlich als freier Speicherplatz genutzt werden. Die letzte Festplatte im Verbund übernimmt immer die Eigenschaft eines Sammelbeckens für sogenannte Paritätsinformationen. Um eine maximale Datensicherheit zu gewährleisten, wird diese Festplatte mit Informationen beschrieben, die etwas darüber aussagen, ob die Daten auf den restlichen Festplatten fehlerfrei sind. Ist das nicht der Fall, wird eine Fehlermeldung ausgegeben. Dies ist eine stark vereinfachte Darstellung, doch für ein Verständnis über die Funktionsweise sollte es ausreichen.
Diese „Paritätsfestplatte“ kann also im Alltag niemals wirklich genutzt werden. Es stehen nur die anderen Festplatten im Verbund zur Verfügung. Diese müssen allerdings keine bestimmten Eigenschaften erfüllen. Es kann jede Anzahl von Festplatten als Datenspeicher benutzt werden, nach oben hin sind theoretisch keine Grenzen gesetzt. Man spricht auch bei der Verwendung von nur zwei Festplatten von einem RAID 3, obwohl die Auswirkungen in der Praxis damit exakt denen eines RAID-1-Systems mit einer Datenfestplatte und einer Spiegelfestplatte entsprechen. Geschwindigkeitsvorteile erlangt der Benutzer durch RAID 3 übrigens gar nicht.
Vorteile von RAID 3
Der größte Gewinn durch den Einsatz eines RAID 3 besteht darin, dass eine beliebige Anzahl von Festplatten genutzt werden kann, ohne die Leistung oder Sicherheit des Systems zu beeinträchtigen. Ob ein RAID-3-Verbund aus vier oder 20 Festplatten besteht, ist komplett nebensächlich. Für die wichtigen Paritätsinformationen wird weiterhin nur jeweils eine einzige Festplatte am Ende des Verbundes genutzt (die mit steigendem Datenvolumen auch entsprechend großzügig dimensioniert sein muss).
Daraus ergibt sich eine gute Flexibilität, denn je nach Bedarf können einfach zusätzliche Festplatten hinzugefügt werden, ohne dass die Stabilität beeinträchtigt wird oder irgendwelche Softwarekonfigurationen neu geschrieben werden müssen. In Unternehmen und deren Großrechnern erfreute sich RAID 3 daher großer Beliebtheit. Die Sicherheitsprüfungen sind vor allem gegenüber RAID 1 ein recht großer Vorteil, von dem insbesondere Banken, Versicherungen oder ähnliche Unternehmen ausgiebigen Gebrauch machten – bevor RAID 5 kam und all diese Vorteile mit zusätzlichen Pluspunkten verbunden hat.
Nachteile von RAID 3
Als großer Vorteil wurde angesprochen, dass RAID 3 nur eine einzige Festplatte für die zusätzlichen Paritätsinformationen benötigt. Das stimmt auch, allerding ergibt sich durch diesen Mechanismus auch ein gewisser Flaschenhals im System. Je mehr Festplatten in einem RAID-3-Verbund genutzt werden, desto mehr Paritätsinformationen müssen auch auf die designierte Festplatte geschrieben werden. Das bedeutet wiederum, dass ab einer gewissen Menge an Daten ständig auf diese eine Festplatte zugegriffen werden muss. Da Festplatten in jedem modernen System sowieso schon die langsamste Komponente sind, ergibt sich daraus ein deutlicher Performanceeinbruch des gesamten Systems.
Dieser negative Seiteneffekt wurde erst mit RAID 5 und seinen auf alle Festplatten verteilten Paritätsinformationen ausgeglichen. Für RAID 3 war das sozusagen das Todesurteil, da mit steigender Rechenleistung immer deutlicher wurde, wie sehr das Zusammenspiel aller Komponenten von dieser einen Paritätsfestplatte abhing. Für Privatanwender hat RAID 3 unterdessen nie eine Rolle gespielt, da diese nur selten auf komplett fehlerfreie Daten angewiesen sind. Ein RAID 1 erfüllt den Zweck der Datensicherheit für diese Gruppe bereits ausgiebig.
Anwendungsbeispiele für RAID 3
RAID 3 wird in Privathaushalte wie gesagt praktisch nie eingesetzt. Keine Daten auf heimischen PCs sind im Normalfall so wichtig, dass sie durch einen Paritätscheck doppelt abgesichert werden müssen – und auch hier würde RAID 5 einen besseren Kompromiss darstellen.
In Unternehmen war RAID 3 hingegen ein gern gesehener Gast. Insbesondere in Großrechnern und Servern waren die gewonnene Sicherheit und die erhöhte Flexibilität gegenüber RAID 2 fast Gold wert. Auch die einfache Aufrüstbarkeit war unter den Administratoren der Rechner beliebt, denn neue Festplatten konnten im Normalfall mit wenigen Handgriffen und in kurzer Zeit dem RAID-3-Verbund hinzugefügt werden. Erst mit dem gestiegenen Speicherbedarf und dem immer deutlicher werdenden Flaschenhals durch die separate Paritätsfestplatte wurde deutlich, dass RAID 3 nicht für die Ewigkeit geschaffen wurde – und wurde so erst durch RAID 4 und anschließend RAID 5 nach und nach vom Markt verdrängt.
Fazit
RAID 3 spielt in Privathaushalten keine Rolle, wobei dies auch nicht die Idee hinter dem Festplattenverbund ist. Dennoch: RAID 0 und RAID 1 können sich zumindest unter versierten Nutzern einer gewissen Beliebtheit erfreuen, ein Umstand, der RAID 3 nicht vergönnt ist.
Für Unternehmen ist RAID 3 im Prinzip kein schlechtes System – solange nur eine überschaubare Menge an Festplatten zum Einsatz kommt. Der deutliche Flaschenhals, der durch die separate Festplatte erzeugt wird, kann auch nicht durch besonders schnelle Paritätsfestplatten ausgeglichen werden. Somit bleiben nur kleinere Unternehmen mit ebenso überschaubaren Rechnern als potentielle Nutzer für RAID 3 übrig.
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Häufige Fragen und Antworten
Wie funktioniert RAID 3?
Ein RAID-3-System besteht aus einer beliebigen Anzahl von Festplatten, wobei eine Festplatte als Speicher für Paritätsinformationen dient. Diese Paritätsinformationen dienen der Überprüfung der Daten auf den anderen Festplatten. Falls Fehler auftreten, erfolgt eine Fehlermeldung. Die Paritätsfestplatte kann im Alltag nicht direkt genutzt werden. RAID 3 bietet keine Geschwindigkeitsvorteile.
Vorteile von RAID 3
Der größte Vorteil von RAID 3 ist die flexible Nutzung einer beliebigen Anzahl von Festplatten, ohne Leistungseinbußen oder Gefährdung der Datensicherheit. Es können einfach zusätzliche Festplatten hinzugefügt werden, ohne dass bestehende Konfigurationen geändert werden müssen. RAID 3 bietet hohe Sicherheit, was besonders für Unternehmen relevant ist.
Nachteile von RAID 3
Ein großer Nachteil von RAID 3 ist der Flaschenhalseffekt, der durch die separate Paritätsfestplatte entsteht. Je mehr Festplatten im Verbund genutzt werden, desto mehr Paritätsinformationen müssen auf diese eine Festplatte geschrieben werden, was zu einer Leistungseinbuße führt. Mit RAID 5 wurden diese Probleme behoben, wodurch RAID 3 zunehmend vom Markt verdrängt wurde.
Anwendungsbeispiele für RAID 3
RAID 3 wird in Privathaushalten kaum eingesetzt, da die Datensicherheit meist nicht so wichtig ist. In Unternehmen, insbesondere in Großrechnern und Servern, war RAID 3 hingegen beliebt aufgrund seiner Flexibilität und Sicherheit. RAID 3 wurde jedoch durch RAID 4 und RAID 5 nach und nach vom Markt verdrängt.