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DatasetteUnter dem Namen Datasette (manchmal auch Datassette geschrieben) brachte der Hersteller Commodore 1977 erstmals ein relativ erschwingliches Speichermedium für Heimcomputer auf den Markt. Damals noch in Geräte wie den PET fest eingebaut, sahen Datasetten im Prinzip wie handelsübliche Kassettenrekorder aus – und so funktionierten sie auch. Denn ein großer Vorteil war, dass man mit normalen Compact Cassetten arbeiten konnte, die auch für herkömmliche Tonaufnahmen und Musik verwendet wurden.

Den Durchbruch schaffte die Datasette mit der zunehmenden Verbreitung der Heimcomputer in den frühen 80er Jahren. Vor allem die gängigsten Modelle wie der C-64 und seine Konkurrenten von Atari und Schneider setzten auf die Datasette als Speichermedium. Sie war deutlich günstiger in der Anschaffung als Diskettenlaufwerke, die damals im Durchschnitt soviel kosteten wie der ganze Computer. Ohne ein externes Speichermedium waren die Heimcomputer aber nur begrenzt einsetzbar, da nach dem Ausschalten des Gerätes jedes Programm aus dem RAM-Speicher gelöscht war. Wenn Hersteller früher bei einfachen Heimcomputern wie dem VC-20 von „Volkscomputern“ sprachen, dann war die Datasette sicherlich der erste „Volksdatenspeicher“.

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Kostengünstiger Datenspeicher für Heimanwender

Die kostengünstige Speicherung auf Datasette war also für die meisten Einsteiger der nächste logische Schritt. Dies galt vor allem für die Kinder und Jugendlichen, die gerade mit Mühe und Not ihre Eltern vom Kauf des teuren Computers hatten überzeugen können. Nur wenige Eltern kauften gleich eine Diskettenstation dazu, weswegen die Kassetten der einzige Weg waren, selbst geschriebene Programme zu sichern und nicht zuletzt Spiele in den Computer zu laden. Neben dem Markengerät mit dem Namen Datasette kamen unzählige Klone von Fremdherstellern auf den Markt, die zu einem günstigeren Preis angeboten wurden. Die Qualität konnte dabei sehr stark schwanken, wobei aber die günstigen Geräte nicht automatisch minderwertig waren.

Daten als akustische Signale

Technisch funktionierte die Datasette nach einem ähnlichen Prinzip wie die Akustikkoppler, mit denen in jener Zeit die Datenfernübertragung (DFÜ) durchgeführt wurde. Beide Geräte wandeln analoge Töne in digitale Signale um, mit denen der Computer arbeiten kann. Wichtig für ein einwandfreies Funktionieren war stets ein korrekt justierter Tonkopf.

Durch die vielen unterschiedlichen Hersteller kam es daher manchmal zu Lese- und Schreibfehlern, wenn man versuchte, Bänder abzuspielen, die mit anderen Geräten aufgenommen worden waren. Doch diese Einstellungen konnte man mit Hilfe einer Einstellschraube am Tonkopf verändern. Weit wichtiger war der Einsatz qualitativ hochwertiger Bänder, da sehr billige Kassetten nicht immer eine hohe Datensicherheit gewährleisteten.

Nachteile der Datasette

In zwei Dingen war die Datasette dem Diskettenlaufwerk aber unterlegen. Zum einen die geringe Lese- und Schreibgeschwindigkeit, denn diese hing nicht nur von der Bandgeschwindigkeit ab, sondern auch von der Zeit, die für die Umwandlung der Signale benötigt wurde. Später gab es Zusatzprogramme wie „Turbo Tape“, mit denen die Ladezeiten deutlich verkürzt werden konnten. Dennoch erreichten sie natürlich nie das Niveau professioneller Bandspeicher, wie sie von großen Rechenzentren verwendet wurden.

Der zweite Nachteil bezog sich auf ein Konstruktionsproblem der Kassette an sich – es war ein streng lineares Speichermedium, man musste also das Band oft an die richtige Stelle spulen, um das gewünschte Programm zu finden. Dies wurde durch ein Zählwerk erleichtert, das aber je nach Hersteller manchmal unterschiedliche Werte liefern konnte und somit nicht sonderlich genau war. Software (vor allem Spiele), bei der aufgrund der Speichergröße oft nachgeladen werden musste, erschien in vielen Fällen nur noch auf Diskette.

Außerdem machte ab Mitte der Achtziger Jahre ein anderes Phänomen den Software-Herstellern zu schaffen: Die Verbreitung von Doppelkassettendecks ermöglichte quasi eine direkte Kopie, die sich vom Original nicht unterschied. Da die Signale rein akustisch reproduziert wurden, griffen auch die Kopierschutzmechanismen der Programmierer nicht mehr. Zusammen mit der mangelnden Geschwindigkeit und Flexibilität der Datasette trug dieser Umstand mit zum Untergang dieses Speichermediums bei. Zudem wurden Diskettenlaufwerke auch immer günstiger in der Anschaffung und waren bei den neuen Generationen der Heimcomputer (z. B. Commodore Amiga und Atari ST) bereits eingebaut. Aufgrund ihrer hohen Leistungsfähigkeit und des größeren Speichers wären diese Computer mit einer Datasette auch kaum zu betreiben gewesen.

Vorteile der Datasette

Die Speicherkapazität einer Datasette betrug beim C-64 rund 100 Kilobyte auf einer Bandseite mit 30 Minuten. Ein Vorteil des Kassettenformats war, dass sich bei kommerziellen Titeln auf der zweiten Seite meist eine Sicherheitskopie befand. Damit konnte man die Wahrscheinlichkeit von Datenverlusten quasi um 50 Prozent reduzieren. Besonders in der Retro-Szene sind originale Softwaretitel auf Datasette noch immer sehr gefragt. Noch heute gibt es Emulatoren, mit denen Datasettenbetrieb auf neuen Computern simuliert werden kann.

In größerem Maßstab wurden Bandlaufwerke auch noch lange Zeit nach Verschwinden der Datasette eingesetzt. So gab es in den 90er Jahren Hochgeschwindigkeits-Bandlaufwerke mit speziellen Kassetten, die als Massenspeicher zur Datensicherung zum Einbau in PCs zur Verfügung standen. Sie wurden allerdings kurz darauf von den immer günstiger werdenden Wechseldatenträgern wie CD-ROM, DVD, USB-Speichern und externen Festplatten verdrängt. Heute finden sich Bandlaufwerke aber noch immer in manchen industriellen Bereichen.

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Bildnachweis: iStock.com/filonmar
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