Eine Datei auf einem bestimmten Datenträger wird eindeutig durch einen Dateinamen identifiziert. Wird der komplette Verzeichnisname dem Dateinamen vorangesetzt, spricht man auch von einem Dateipfad. Dieser Pfadname zeigt dem Nutzer auch gleichzeitig an, wo die jeweilige Datei abgespeichert ist. Je nach verwendetem Betriebssystem kann ein Dateiname auch aus mehreren Teilen bestehen. Hierbei werden die Namen durch spezielle Trennzeichen getrennt. So folgt in der Regel dem Dateinamen ein Punkt, gefolgt von einer Dateiendung. Betriebssysteme sind in der Lage, anhand einer Dateiendung den Dateityp zu erkennen und die Datei als solches zu behandeln. Je nach System darf ein Dateiname aus mehr oder weniger Zeichen bestehen. Ebenso können Betriebssysteme zwischen Groß- und Kleinschreibung unterscheiden.
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Zu den ersten Dateisystemen im PC-Bereich gehören die Betriebssysteme CP/M und MSDOS. In diesen Systemen darf ein Dateiname höchstens aus maximal 8 Zeichen, einem Punkt und einer drei Zeichen langen Dateiendung bestehen. Über die Dateiendung wird der Dateityp angegeben. So handelt es sich beispielsweise bei dem Namen brief.txt um eine Textdatei mit dem Namen Brief. Word-Dokumente verwenden als Endung die drei Zeichen doc. Die Dateiendungen com und exe deuten darauf hin, dass es sich hierbei um ausführbare Programme handelt. Die Endung bat weist darauf hin, dass es sich um eine Batchdatei handelt, in der mehrere Betriebssystembefehle und auch ausführbare Programme nacheinander abgearbeitet werden.
Auch Windows bis zur Version 3.11 verwendet diese Namenskonvention. Dabei spielt es keine Rolle, ob der jeweilige Dateiname groß- oder kleingeschrieben wird. Wichtig ist, dass spezielle Zeichen, wie / < > ? “ : oder | syntaktische Funktionen aufweisen und nicht in Namen erlaubt sind. Ebenfalls gibt es einige reservierte Wörter, zum Beispiel LPT1 oder CON, die ebenfalls nicht für eigene Dateinamen benutzt werden dürfen. Verzeichnisnamen gehören generell zum Dateinamen und verweisen den Anwender auf die Fundstelle der Datei. Die Zeichenfolge C:DOSCOMMAND.COM verweist zum Beispiel auf den Kommandozeileninterpreter von MSDOS, der im Verzeichnis DOS auf Laufwerk C: zu finden ist. Da für einen Dateinamen nur 8 Zeichen zur Verfügung stehen, ist es oftmals nicht einfach, aussagekräftige Namensgebungen für eine Datei zu finden.
Bis Windows 3.11 wurden die Dateisysteme auf Grundlage der Dateizuordnungstabellen von FAT und FAT32 ausgerichtet. Erst mit Einführung von Windows 95 und dem NTFS-Dateisystem war es möglich, längere und aussagekräftigere Dateinamen zu verwenden. Auch die nachfolgenden Windows-Betriebssysteme, wie 98, ME, NT, Windows 2000, Vista und 7 verwenden das NTFS-System.
Nach wie vor werden aber auch hier die letzten Zeichen nach dem Punkt als Dateiendung verwendet. In der Regel ist die Pfadlänge unter den modernen Windowssystemen auf 260 Zeichen beschränkt. Das NTFS erlaubt jedoch Pfadlängen von bis zu 32767 Zeichen. Auch bei aktuellen Windows-Betriebssystemen sind natürlich die unzulässigen Zeichen und reservierten Wörter bei der Bildung des Dateinamens zu berücksichtigen. Im Joliet-Dateisystem, welches auf CD-ROMs zu finden ist, können Dateinamen 64 Zeichen beinhalten.
Dateinamen unter UNIX
UNIX, aber auch ähnliche Betriebssysteme, wie LINUX oder Solaris betrachten dagegen einen Dateinamen als Ganzes. Dabei darf eine Datei auch mehrere Dateinamen haben. Während die ersten Namen bis 14 Zeichen lang sein durften, können sie als BSD-Varianten auch 255 Zeichen lang sein. Ein Dateipfad unter UNIX besteht aus mehreren Segmenten, die jeweils durch das Zeichen / getrennt werden. Dabei bildet das letzte Segment den eigentlichen Dateinamen. Die vorherigen Segmente verweisen auf den Dateipfad. Beim Zugriff wird strikt zwischen Groß- und Kleinschreibung unterschieden. So handelt es sich bei den Dateien rechnung.txt und RECHNUNG.TXT um zwei unterschiedliche Dateien.
Problematisch wird es, wenn beispielsweise japanische Zeichen im Dateinamen verwendet werden und diese Dateien dann bei uns eingelesen werden sollen. Die nichterkannten Zeichen können dann von den Anwendungsprogrammen oftmals nicht gelesen werden. Unter UNIX werden diese Dateien dann auf eine sogenannte niedrigere Abstraktionsebene umbenannt. Hierzu werden inodes, wie beispielsweise ls, -inum oder –exec anstelle des Dateinamens verwendet.
UNIX und seine verwandten Betriebssysteme benötigen auch keine Dateierweiterungen. Jedoch hat es sich auch hier der besseren Übersichtlichkeit eingebürgert, den Dateien eine entsprechende Endung anzuhängen. C-Quellcodeprogramme erhalten zum Beispiel die Endung C. Die jeweiligen Dateitypen können unter UNIX mithilfe des Programms file identifiziert werden. Dateien und Unterverzeichnisse, die mit einem Punkt beginnen, werden als versteckte Dateien behandelt.
Dateinamen unter VMS
Beim Virtual Memory System (VMS) besteht ein Dateiname aus dem Namen, gefolgt von einem Punkt, einer Namenserweiterung, einem Semikolon und einer Versionsnummer. Bei jeder Änderung der gleichnamigen Datei wird die Versionsnummer um 1 hochgezählt. Hierdurch hat man immer eine aktuelle und eine vorherige Version einer Datei parat. Zwischen Groß- und Kleinschreibung wird bei diesem System nicht unterschieden. Die Länge des Dateinamens darf maximal 39 Zeichen lang sein.